Die digitale Transformation als vierte industrielle Revolution ermöglicht vor allem in der Produktion neue Wertschöpfungskonzepte, durch die man nachhaltiger wirtschaftet. Dabei geht es nicht darum, bestehende Prozesse und Abläufe einfach zu digitalisieren, sondern auch zu verbessern und zu erneuern. Denn der signifikante Bedarf an Nachhaltigkeit treibt eine revolutionäre Veränderung in der Produktion und Gesellschaft voran, wobei sich die Herstellung der Produkte und damit verbundene Wertschöpfungsnetzwerke ändern. Gemeint sind unter anderem Leuchtturmprojekte, wie On Demand 3D-Druck oder blockchainbasierte Stoffkreisläufe, es zeigen. Daher müssen wir hier neu denken, Bewährtes digital transformieren, modernisieren und anpassen – zum Beispiel mit Künstlicher Intelligenz. So wird die erfolgreiche Gestaltung dieses Wandels zur zentralen Herausforderung und Chance für Unternehmen.

Um dies zu erreichen, können Lösungswerkzeuge aus fünf Handlungsbereichen miteinander integriert werden:

  • flexible Automatisierung
  • funktionsübergreifende Konnektivität
  • intelligente Daten
  • kollaborative Systeme
  • nachhaltige Produktion
  • Künstliche Intelligenz

Auf diesem Weg wird die Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfung durch die Kombination dieser Möglichkeiten erreicht. Auch kann eine höhere digitale Transparenz die Reduktion des Energiebedarfs ermöglichen. Die Unterstützung der Mitarbeiter durch kollaborative Systeme verbessert soziale Aspekte der täglichen Arbeit.

Technologie als Transmissionstreiber

Viele der diskutierten Konzepte für die Steuerung dieses Wandels sind nicht neu, jedoch erst heute verfügbar. Voraussetzung für beispielsweise Remote Work stellen eine neue Generation an Webentwicklungstechnologien und Plattformen sowie die Anbindung an entsprechend leistungsstarke Netzwerkverbindungen dar. Voraussetzung für die digitale, vernetzte Produktion sind u.a. das Internet-of-Things, entsprechende Datenformate und die Verfügbarkeit bezahlbarer Sensorik. Oftmals sind technologische Trends Ausgangspunkt von Innovationen.

Das Technologiemanagement nimmt daher v.a. im Innovationsprozess eine bedeutende Rolle ein. Oft werden Unternehmen von Trends überrascht, was zur Substitution bestehender Technologien durch eine überlegene führt (vgl. S-Kurvenmodell). Dies kann das wirtschaftliche Aus eines Unternehmens bedeuten, wie u.a. der Fall Nokia und sein Wandel vom Marktführer zur Marginalisierung gezeigt hat.

Kernaufgabe eines funktionierenden Technologiemanagements ist daher die frühzeitige Bewertung aufkommender technologischer Trends nach Potenzialen, Risiken und Anwendungsfälle. Insbesondere Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz nehmen Einzug in die Produktion und werden ungeahnte Möglichkeiten auch im Technologie- und Produktentstehungsprozess bringen. Die Beherrschung der entstehenden Komplexität und die Gestaltung der einhergehenden Transformation ist (Mammut-) Aufgabe des Technologiemanagements.

Neue Geschäftsmodelle

Auch mit digitaler Transformation entstehen lukrative Geschäftsmodelle nicht „einfach so“. Sie müssen systematisch entwickelt und eingeführt werden.

Die ersten I 4.0-Geschäftsmodelle waren v.a. auf klassische Kennzahlen ausgerichtet zwecks interner Effizienzsteigerungen, da hier der Mehrwert leicht kommunizier- und messbar ist. Solche Geschäftsmodelle können weniger Potenzials realisieren, als im Wertversprechen Industrie 4.0 steckt. Es ist jedoch zu erwarten, dass ein großer Teil der zusätzlichen Wertschöpfung mit Geschäftsmodellen erzielt werden wird, die statt auf Effizienzoptimierung stark auf strategische Ziele einzahlen. Es gilt jetzt, den Übergang zu „Geschäftsmodellen 4.1“ schaffen.

Führung und Resilienz

Gleichzeitig stellen Forderungen nach Risiko und Mut v.a. Führungskräfte vor Herausforderungen. Viel steht auf dem Spiel, sei es der Shareholder Value, Arbeitsplätze oder Eigeninteressen. Führung in unsicheren Zeiten, in Transformation oder weltweiten Krisen, stellen eigenes Entscheidungsverhalten auf den Prüfstand. Wandel bei unvorhersehbarem Ausgang kennt keine First Best Entscheidung. Die Unsicherheit in Bezug auf mögliche Konsequenzen eigenen Handelns anzuerkennen und auszuhalten, ist die Kernkompetenz von Leadership in Wandelzeiten. In der Krise ist die Fähigkeit, das eigene (Führungs-)verhalten in resilienten Verhaltensmustern auszugestalten, Voraussetzung, um resilientes Verhalten in der Organisation zu fördern. Hier liegt die Kernaufgabe einer tragfähigen und wandelbaren Organisation, die Transformation kreativ, aber eben auch robust im inneren Kern begegnen kann.

Weiterbildung als Kern der gesamtübergreifenden Lösung

Mit den Weiterbildungsangeboten der WZLforum gGmbH an der RWTH Aachen adressieren wir die oben geschilderten Kernthemen und -bedarfe der industriellen Digitalisierung. Know-how und branchen- und themenvernetztes Handeln sind die Schlüssel zur erfolgreichen Transition.

Unser neues Seminar Produktion mit KI digitalisieren greift hier die Künstliche Intelligenz als zukunftsweisendes Element der modernen Produktion auf. Unsere Expert:innen der Abteilung Produktionsmanagement am WZL der RWTH Aachen führen Sie hier durchs Programm!

Weitere offene Kurse und Seminare á la „how to digitize production“ finden Sie in unserem allgemeinem Portfolio zum Thema Digitalisierung & Produktion.

Sie möchten lieber aus dem Home Office oder aus Büro heraus lernen? Dann bieten wir mit unseren E-Learning Kurse „Cloud – Digitale Transformation fast forward?“ sowie „Produktionsmanagement“  On-demand-Weiterbildung, die Sie dabei unterstützt, die Herausforderung der digitalen Transformation erfolgreich zu bewältigen.