Wo früher stark hierarchisch und regelbasierte Systeme in der Automatisierungstechnik, die Weiterentwicklung von Unternehmen behindert haben, steht heute das Stichwort „flexible Automatisierung“ für hochentwickelte Produktionssysteme. Um eine flexible Automatisierung zu erreichen, müssen heute unterschiedliche Daten aus dem Produktionsumfeld genutzt, interpretiert und verwertet werden. Mit dem Internet for Production gelingt die Nutzbarmachung von Daten. Es stellt damit einen wesentlichen Wertschöpfungstreiber in der Produktionstechnik der Zukunft dar.

Die Gewinnung der Daten aus den Produktionsprozessen steht im Zentrum die Technologie des Internet of Things („Internet der Dinge“). Es ermöglicht die eindeutige Identifizierung physischer Objekte durch die Verknüpfung mit einer virtuellen Repräsentation in einer Internet-ähnlichen Struktur. Die Einführung von IoT bringt jedoch viele Herausforderungen mit sich und erfordert eine kohärente Umsetzungsmethodik.

Das IoP Nutzen: Potenziale datenbasierter Geschäftsmodelle

Wichtig ist, dass Umsetzer eine Vorstellung vom IoT in der Produktion entwickeln und die Möglichkeiten in ihrer Produktion ausloten. Zudem müssen Potenziale digitaler Geschäftsmodelle sowie deren Elemente und Handlungsfelder bekannt und Kommunikationsstrukturen geklärt sein. Eine wesentliche Säule ist die Datenerfassung auf dem Shopfloor sowie die Datenanalyse und -visualisierung, denn nur durch die gezielte Nutzung kann man Effekte für die Produktion erzielen.

Das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen bietet in seinem Grundlagenseminar eine Einführung in die grundlegenden Konzepte des IoT im industriellen Umfeld. Neben der Vorstellung der sog. IoT-Enabler wie Cloud und Edge wird im Seminar der Mehrwert der vernetzten Produktion für das Unternehmen analysiert. Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern praktisch anwendbares Wissen über IoT-Technologien zu vermitteln und sie mit dem Potential der IoT-Technologien für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens vertraut zu machen.

Smart Robotics – Mensch-Roboter-Interaktion für flexible Automatisierung

Eine wesentliche Funktion in der Automatisierung von Prozessen übernehmen Roboter. Durch ihre innere Weiterentwicklung in den Bereichen Genauigkeit, Programmierung oder Mensch-Roboter-Interaktion in den letzten Jahren haben sie an Flexibilität gewonnen. Im Grundlagenseminar Smart Robotics wird ein Überblick zu aktuellen Themen und Anforderungen der industriellen Robotik im produktionstechnischen Umfeld gegeben. Dazu gehören die kollaborative und mobile Robotik und ihr Einsatz für die Montage sowie neue Applikationen wie die spanende Bearbeitung. Applikationen der künstlichen Intelligenz wie zum Beispiel das bestärkende Lernen (reinforcement learning) oder Computer Vision (computergestütztes Sehen) runden das Lernpaket ab.

Um Industrie 4.0 und seine Technologien in der Anwendung zu sehen, laden wir Sie herzlich ins Smart Automation Lab des Werkzeugmaschinenlabors ein http://smartautomationlab.de – egal ob produktzentrierte Steuerung, CPS, Vernetzung von virtueller und realer Welt, individualisierte Produktion oder Mensch-Roboter-Kooperation – hier finden Sie das geballte Wissen in Anwendung!