Die Aachen Conference on Machining (ACM) findet dieses Jahr erstmals vom 21.-22. September 2022 in Aachen statt. Sie rückt die Themen rund um die Zerspanung in den Fokus. Dabei lädt sie die Teilnehmer:innen ein, sich mit den Referent:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft auszutauschen.

Gebündelte Expertise von WZL und IPT

Die ACM ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University und demFraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT. Es liegt daher nahe, dass neben vielen anderen auch die Gastgeber-Entitäten ihre aktuellen Forschungsergebnisse teilen. So berichtet z.B. Philipp Ganser (Abteilungsleiter für Hochleistungszerspanung am IPT) von den Potenzialen des Quantencomputings für Fertigungssimulationen. Tobias Kelliger (Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zerspanung  am WZL) gibt Einblicke in Additive Fertigung. Werfen Sie einen Blick in die vollständige Agenda, um diese Vorträge im Gesamtprogramm einzuordnen.

Abteilungsleiter Dr. Sebastian Barth im Interview

Darüber hinaus planen Daniel Schraknepper (Oberingenieur der Abteilung für Zerspantechnologie am WZL) und Dr. Sebastian Barth (Oberingenieur der Abteilung Technologiemanagement und Schleiftechnik am WZL) die Fortschritte des Inkubator Technologiekette vorzustellen.
Wir haben Dr. Sebastian Barth um ein kurzes Interview gebeten, um seine Perspektive auf das Thema Zerspanung noch besser zu verstehen.

WZLforum: Warum sollte man sich – gerade jetzt – mit dem Thema Zerspanung auseinandersetzen?

S. Barth: Eine hochqualitative Fertigung nimmt eine Schlüsselrolle für die Funktionalität und Langlebigkeit von Produkten ein. Nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Wirtschaften in der Fertigung setzt zusätzlich voraus, dass Innovationen und Trends schnell Einzug in die eigene Fertigung finden.

WZLforum: Und welche Funktion übernimmt die Aachen Conference on Machining vor diesem Hintergrund?

S. Barth: Die ACM bietet mit Experten aus den relevanten Bereichen genau die Plattform, die es braucht, um zukunftsorientiert die Weichen zu stellen.

WZLforum: Vielen Dank für diese Einschätzung. Lass uns den Fokus auf deinen Vortrag legen: Welche Perspektive steuerst du zur ACM bei?

S. Barth: Fertigung erfolgreich betreiben hieß in der Vergangenheit hohe Qualität zu geringen Kosten in geringer Zeit zu liefern. Dieses Polylemma erweitert sich zunehmend um den Faktor von Nachhaltigkeitsanforderungen, zusätzlich beeinflusst durch Krisen wie die Rohstoff- und Ressourcenverknappung, gestörte Supply Chains und den zunehmenden Fachkräftemangel. Somit nimmt die Komplexität in der Fertigung weiter zu. Ein Lösungsansatz dieser Komplexität Herr zu werden liegt in der datengestützten Optimierung von Prozessen und Prozessketten. Wie das umgesetzt werden kann, was es dafür braucht und wo Mehrwert generiert wird, erläutere ich bei meinem Vortrag bei der ACM.

WZLforum: Das klingt spannend! Warum befasst gerade du dich mit diesem Thema? Und warum ist das für die Zerspanungsbranche wichtig?

S. Barth: Als Leiter des Technologiemanagements in der Fertigung und der Schleiftechnik am WZL der RWTH Aachen schaue ich mittlerweile mit „zwei Brillen“ auf die Fertigung. Einerseits erfordern das Innovieren und wirksame Optimierungsmaßnahmen in einer Technologie wie dem Schleifen, das genaue Prozessverständnis der jeweiligen Einzeltechnologie, andererseits zeigt der übergeordnete Blick aus dem Technologiemanagement eine Vielzahl von Optionen zur technologieübergreifenden Produktivitätssteigerung auf. Aus diesen beiden Blickwinkel ergeben sich spannende Kombinationsmöglichkeiten, die es methodisch zu verknüpfen gilt.

WZLforum: Wir sind gespannt auf deinen bzw. euren Verknüpfungsansatz bei der ACM’22. Erzähle uns doch zum Abschluss: Was reizt dich an der Veranstaltung im September und worauf freust du dich am meisten?

S. Barth: Die ACM bietet eine tolle Gelegenheit mit Kolleg:innen aus der Forschung und Industrie aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam zielführende Lösungsansätze zu entwickeln. Die fertigungsspezifische Community und die damit einhergehende Fokussierung ermöglicht eine zielgerichtete Diskussion und den Austausch im richtigen Netzwerk. Ich freue mich besonders auf die aktuellen Entwicklungen bei den Kolleg:innen aus der Forschung, aber auch auf die Impulse und aktuellen Herausforderungen der Teilnehmenden aus der Industrie. Erst durch den regen Austausch aller Beteiligten können die Stärken aus Forschung und Industrie bestmöglich genutzt werden.

WZLforum: Vielen Dank und viel Erfolg bei den weiteren Vorbereitungen des Vortrags.

S. Barth: Vielen Dank.

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